Online-Seminare im Bujinkan

| Bujinkan

Wie Online-Seminare auch weiterhin aktuell sein können und wie wir den optimalen Nutzen für die Trainierenden herausholen.

Es ist Ende 2022 und man fühlt sich an die letzten beiden Jahre erinnert. Auf dem Bildschirm ein Experte in Sachen Bujinkan, jedoch leider nicht unbedingt in Sachen moderne Kommunikationsmittel. Die Internetverbindung stockt, das Bild ist verpixelt und die Audio-Qualität lässt einen angestrengt die Ohren spitzen.

Es gibt jedoch einige Unterschiede. Man befindet sich nicht in seiner Wohnung, in der man damals versucht hat mit einer Langwaffe das nachzuturnen, was auf dem Monitor zu erkenne war, ohne dabei allzu große Schäden an der Inneneinrichtung anzurichten. Nein, stattdessen befindet man sich in einer mit Matten ausgelegten Sporthalle. Aber der wichtigste Unterschied: anders als zu Lockdown-Zeiten stellt der Computer nicht die einzigen Kontakt zur Außenwelt dar, stattdessen trainiert man mit seinen Vereinskameraden zusammen. Die Stimmung ist locker, es wird viel gescherzt und diskutiert, heute steht vor allem der Spaß und das Experimentieren im Vordergrund.

Das Thema des heutigen Abends, die sogenannten Kaeshi Waza (Gegentechniken), bietet dabei ausreichend Gesprächsstoff. Sieben deutsche Daishihan (Erfahrene Lehrer) haben einen geradezu nostalgisch anmutenden Zoom-Call einberufen, um ein Seminar zu eben diesem Thema abzuhalten. Ein Jeder demonstriert in einem 15-minütigen Segment einen Ablauf, um dann verschiedene Gegentechniken dazu zu erläutern. Fasziniernd stellt man fest: ein Jeder hat seinen eigenen Stil, fast wie die Handschrift zweier Menschen vollkommen unterschiedlich ist.

Die angesetzte Zeit vergeht schnell und nach dem offiziellen Ende des Seminars zeigt Max, der Leiter unseres Dojos, noch ein paar Gedanken zu den gezeigten Techniken.

Was einem zu dem Seminar im Gedächtnis blieb waren nicht unbedingt die Techniken, sondern der Unterschied, den es macht, ob man ein solches Online-Seminar alleine im Lockdown oder eben zusammen absolviert.

Simon Fischer