Prima Start: 1. TSV-Trainer-Workshop gelungen

| TSV Trudering - Verein

Zunächst waren die Anmeldungen überschaubar, doch dann standen am Samstag, den 21.10.23 von 9.00 bis 12:00 Uhr tatsächlich 18 TrainerInnen aus 7 Abteilungen in der Josef-Hagn-Turnhalle.

Die beiden „FSJler“ Mia und Paul hatten das Ganze organisatorisch prima vorbereitet und das Thema hatte sich nicht etwa der Referent ausgedacht, vielmehr war es einer der Hauptwünsche, die aus der Online-Befragung hervor gegangen waren: „Wie gestalte ich eine Trainingseinheit?“

Allerdings servierte Michael Franz hier bewusst keine fertigen Trainingspläne, denn abgesehen davon, dass dies sportartübergreifend schon gar nicht möglich ist, kann so etwas heute per Click schnell aus dem Netz gezogen werden. Vielmehr ging es also zunächst darum, eine einzelne Trainingseinheit in einen größeren Rahmen einzuordnen - hier genannt „ganzhirniges Training“. Dazu diente auch ein Kennenlernspiel, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen bevorzugten Denk- und Handlungsweisen bewusster erkennen konnten - ob eher rational-analytisch oder ganzheitlich-visionär, ob eher sachbezogen-strukturiert planend oder emotional-empathisch und kooperativ (mehr dazu auf www.hbdi.de).

Wir könnten auch sagen: „Von der großen Vision 2030 über die entsprechende Begeisterung und Kooperation zu passenden Strukturen und Plänen bis hin zu den gewünschten Ergebnissen.“
So wurde allen vielleicht bewusster als bisher, dass man Situationen und Geschehnisse, vor allem aber die anvertrauten Kinder und Jugendlichen nicht nur durch die eigene „Brille“ betrachten sollte, sondern eben aus möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln. Ideal wäre dazu zum Beispiel ein Trainer-Tandem oder -Team, das alle Perspektiven einbringen kann.

Soweit zum Selbstbild; aber es geht vor allem auch darum, das Training in diesem Sinne zu gestalten: Strukturen anbieten, die Sicherheit ermöglichen genauso wie Freiräume, die Experimente erlauben; eine Ergebnis- oder Faktenorientierung genauso wie auch die Berücksichtigung emotionaler und sozialer Bedürfnisse. Gerade in Zeiten von Krisen, Wandel und Stress liegt hier wohl die größere Herausforderung und auch Verantwortung als für leblose Tabellen und Platzierungen…

Nach einer kurzen Pause mit „gehirnfreundlichen“ LifeKinetik-Übungen ging es darum, zumindest Ideen und Impulse für eine umfassende Trainingsgestaltung zu vermitteln - denn: Konditionelle Faktoren oder koordinative Fähigkeiten sind nicht wirklich zu trennen von psychischen Faktoren und mentalen Leistungen. Dazu stellte Michael Franz neben den Empfehlungen des BLSV zur Trainings-Methodik auch das Modell des „vernetzten Trainings“ nach Arturo Hotz vor.
Im lebhaften Austausch wurde schließlich der Unterschied zwischen dem oft (oberflächlichen) Spaß einerseits und andererseits der deutlich tieferen Freude herausgearbeitet, die auch durch Anstrengung, Selbstdisziplin und (vorübergehenden) Misserfolgen gekennzeichnet ist. Dazu wurde an die wichtigsten Antriebskräfte erinnert, die da wären: Freude an zunehmender Selbstbestimmung und auch der ständigen Verbesserung (aus sich heraus!).

FAZIT: Da gerade viele „Jung-TrainerInnen“ zugegen waren, war die Thematik schon auch anspruchsvoll, verschaffte aber vielleicht und hoffentlich den Ansporn zum weiteren Lernen. Aber auch die erfahreneren konnten wohl einiges mitnehmen. Mal sehen, welches Thema als nächstes auf dem Programm steht…

Michael Franz
Trainermentor TSV Trudering